Helmut Theodor Rohner | PORTRÄT

Glaubensbekenntnisse


Ich glaube, dass du ganz anders bist

Ich glaube, dass du ganz anders bist, Gott, als wir denken;
dass du dich niemals festschreiben lässt in eine Gestalt, in ein Bild.

Ich glaube an dich, heilige Kraft, die Mutter und Vater für uns ist
in Weisheit und Güte;
und dass uns Leiden und Not nicht trennen von dir;
Ich glaube, dass du Erde und Himmel geboren hast,
das Weltall mit Sonnen- und Planetensystemen,
und dass du weiter Leben schenkst, auch, wenn wir es nicht sehen.

Ich glaube an Jesus von Nazareth, den Menschen deiner Liebe,
der aus dir und in dir lebte und lebt, deinen Sohn und Bruder;
Maria hat ihn, innig vereint mit dir, geboren;
in Liebe und Treue zu dir und zu den Menschen ist er am Kreuz gestorben;
er wurde begraben und du hast ihn aus dem Tode geweckt
in unvergängliches Leben mit dir.

Ich glaube an den Heiligen Geist, die Schöpferin der Liebe;
ich glaube, dass du unsere christlichen Kirchen verwandeln und heiligen willst,
das du unsere offenen Herzen erwartest, damit die Erde bewohnbar bleibt.

Ich glaube an die Gemeinschaft aller, die dich unter vielen Namen suchen;
denn du bist die göttliche Fülle, du willst uns heilen und sammeln.

Ich glaube, dass du uns unbedingt annimmst als Kinder;
ob Mann oder Frau, ob schwarz oder weiß, ob arm oder reich;
Ich glaube, dass du die Schulden vergibst,
die Sünde heimatlos machst im Leben;

Ich glaube, dass du uns durch den Tunnel des Todes in Leben und Freude rufst
für immer.

Amen.


Glaubensbekenntnis aus unsern Tagen
(Wolfgang Lorenz, Bernhard Wolf)

Ich glaube,
dass unsere Welt aus Gottes guten Händen kommt –
schön und unendlich reich an Farben und Formen,
wunderbar geordnet im Zusammenspiel der Kräfte
und dem Geflecht des Lebens –
Lebensraum für alle Kreaturen –
uns Menschen anvertraut, ihn zu bebauen und zu bewahren –
noch nicht am Ziel, sondern immer noch im Werden.

Ich glaube, dass Jesus Christus die Hoffnung ist für unsere Welt.
Mitleidend mit allen Geschöpfen bis hin ans Kreuz,
will er in vorbehaltloser Liebe uns dazu befreien,
leben zu lernen im Einklang mit unserm Schöpfer –
teilzuhaben an seiner Macht, Krankes zu heilen –
Hass, Unfrieden und Resignation zu überwinden.
Als Auferstandener will er uns erwecken zu neuem Leben.

Ich glaube an den Heiligen Geist,
der uns die Augen öffnet für das göttliche Geschenk der Vergebung –
uns beflügelt zu klarsichtigem Handeln –
und uns zueinander führt in der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes,
über Parteien- und Ländergrenzen hinweg zu gemeinsamem Tun
im Dienste des Lebens zum Lobe Gottes
in der Hoffnung auf Vollendung.


Glaubensbekenntnis
(von Jörg Zink, 1965)

Ich glaube, dass ich nie allein bin.
Der Vater ist bei mir. Aber noch mehr.
Ich bin auch unter Menschen nie allein.
Um mich her ist die große Gemeinschaft der Kirche.
Sie besteht aus Menschen, die der heilige Gott liebt,
und heißt deshalb heilig.
Sie ist nicht nur in meiner Gemeinde
oder in meinem Land,
sie ist überall, in allen Ländern der Welt,
in allen Erdteilen und unter Menschen aller Rassen,
und ich gehöre zu ihr.
Ich kenne sie an der Taufe, am Zeichen des Wassers.
Ich kenne sie am heiligen Mahl, an Brot und Wein,
in denen Christus bei ihr ist.
Ich kenne sie daran, dass ich Menschen treffe,
die von Jesus reden
und die sein Wort und seinen Willen weitersagen.
Ich glaube, das wir ganz dicht zusammengehören,
wir Christen, obwohl uns vieles trennt.
Ich glaube, dass die, die dem heiligen Gott zugehören
und darum „Heilige“ heißen,
rund um unsere Welt her eins sind,
weil Christus sie zusammenhält.


Ich glaube an den tragenden Grund

Ich glaube an Gott,
den tragenden Grund in meinem Leben.
Ich kann seine Spur entdecken
In der Schöpfung, in der Stille,
im Guten, im Menschen,
in allem Geheimnisvollen des Lebens,
das uns übersteigt.

Ich glaube an Jesus,
unsern Befreier.
Durch seine Lebensfreude
und seine heilende Zuwendung
kann ich erfahren,
wie Gott mit uns umgeht.
Er erlöst uns
von den Allmachtsphantasien,
alles selber machen zu müssen.

Ich glaube an die Kraft der Freundschaft,
an die Lebensspende Hoffnung,
in der wir die Geistin Gottes erfahren.
Sie bewegt uns zur Zärtlichkeit
und zum Aufstand für das Leben.

Sie führt uns zusammen,
um die Kirche zu erneuern
im Engagement für ein Leben
vor dem Tod – für alle -
und in der Hoffnung
auf ewiges Leben.
Amen.


Ich will nicht glauben - aber ich glaube

Ich will nicht glauben
an das Recht des Stärkeren,
an die Sprache der Waffen,
an die Macht der Mächtigen.

Ich will nicht glauben,
dass ich gegen Unrecht, das weit weg geschieht,
ankämpfen kann,
wenn ich das Unrecht, das hier geschieht,
bestehen lasse.

Ich will nicht glauben,
dass Liebe ein Gaukelspiel ist
und Freundschaft unzuverlässig
und alle Worte Lügen sind.

Ich will nicht glauben,
dass Krieg unvermeidbar ist
und Friede nicht zu machen.

Ich will nicht glauben,
dass alle Mühe vergebens ist,
dass der Tod das Ende ist.

Aber ich glaube
an das Recht der Menschen,
an die offene Hand,
an die Gewaltlosigkeit.

Aber ich glaube,
dass es nur ein Recht gibt
für hier und dort,
dass ich nicht frei bin,
solange ein einziger Mensch versklavt ist.

Doch ich glaube
an die Liebe, die trägt
und nicht vergeht.

Doch ich glaube
an die kleine Tat,
an die Macht der Güte,
an Frieden auf Erden.

Aber ich glaube
an den neuen Menschen,
an Gottes ureigenen Traum,
einen neuen Himmel
und eine neue Erde.


Ein nachapostolisches Bekenntnis
(von Kurt Marti)

ich glaube an gott
der liebe ist
den schöpfer des himmels und der erde

ich glaube an jesus
sein menschgewordenes wort
den messias der bedrängten und unterdrückten
der das reich gottes verkündet hat
und gekreuzigt wurde deswegen
ausgeliefert wie wir der vernichtung des todes
aber am dritten tag auferstanden
um weiterzuwirken für unsere befreiung
bis dass gott alles in allem sein wird

ich glaube an den heiligen geist
der uns zu mitstreitern des auferstandenen macht
zu brüdern und schwestern derer
die für gerechtigkeit kämpfen und leiden

ich glaube an die gemeinschaft der weltweiten kirche
an die vergebung der sünden
an den frieden auf erden für den zu arbeiten sinn hat
und an die erfüllung des lebens
über unser leben hinaus


Ich glaube an Gott als Vater und Mutter
(Annemarie Jacobs, 1995)

Ich glaube an Gott als Vater und Mutter,
Ursprung, Halt und Freude allen Lebens.

Ich glaube an Jesus als Gefährten und Lehrer,
Spiegel, Verkörperung und Unterpfand Gottes.

Ich glaube an den Geist als die Wirkkraft Gottes,
Atem, Feuer und Macht der Liebe.

Ich glaube an den Menschen als Geschöpf dieser Liebe,
Träger, Bewahrer und MItgestalter des Lebens.

Ich glaube an die Kraft der Verbindung der Kräfte,
den Beistand von oben zur Bewahrung der Schöpfung.


Ich glaube an den, der auch an die Frauen glaubte.

Ich glaube an Gott,
der Mann und Frau zu seinem Bilde schuf,
der auch die Welt schuf
und sie zu treuen Händen beiden Geschlechtern übergab.

Ich glaube an Jesus,
Kind Gottes, von Gott auserwählt;
von Maria, einer Frau, geboren;
der den Frauen zuhörte und sie gern hatte;
der in ihren Häusern weilte
und über das Reich Gottes mit ihnen sprach;
der Jüngerinnen hatte, die ihm nachfolgten
und ihn auch finanzierten.

Ich glaube an Jesus,
der mit einer Frau am Brunnen über Theologie sprach
und ihr zuerst anvertraute, dass er der Messias sei,
sodass sie hinging und in der Stadt die große Neuigkeit herumsagte.

Ich glaube an den allumfassenden Erlöser,
für den es weder Juden noch Griechen,
weder Sklaven noch Freie,
weder Mann noch Frau gibt,
denn wir sind alle eins in der Erlösung durch ihn.

Ich glaube an die Ruach, die heilige Geistin,
die sich über das Wasser der Schöpfung
und über die Erde hinbewegt.

Ich glaube an den Heiligen Geist,
den weiblichen Geist Gottes,
der ausgegossen ist in unser Herz,
damit wir die Liebe Gottes erfahren
und menschliche Liebe schenken können.

Ich glaube an Jesus,
der an Frauen und Männer glaubte.


Unverdient und ungeschuldet

Ich glaube an Gott, der uns Vater ist.
Er misst uns nicht nach unsern Leistungen
und gibt uns nicht, was wir verdienen.
Er schenkt uns unverdient
und ungeschuldet seine Liebe.

Ich glaube an Jesus Christus.
Er war, wie wir sein sollten: Diener aller
und darum Abbild Gottes – Gottes Sohn.
Weil er liebte, musste er leiden,
weil er zu weit ging, musste er sterben.
Er wird das letzte Wort behalten,
und alle müssen sich messen lassen an ihm.

Ich glaube an den Geist,
der mit Jesus Christus in die Welt gekommen ist,
der in seiner Kirche wirkt und weht, wo er will.
Amen.


Gemeinsames Glaubensbekenntnis
(Von Jürgen Friedrich aus Borstel-Hohenraden BRD übermittelt)

Wir glauben an Gott,
den Ursprung von allem,
was geschaffen ist,
die Quelle des Lebens,
aus der alles fließt,
das Ziel der Schöpfung,
die auf Erlösung hofft.

Wir glauben an Jesus Christus,
den Gesandten der Liebe Gottes,
von Maria geboren.
Ein Mensch,
der Kinder segnete,
Frauen und Männer bewegte,
Leben heilte und Grenzen überwand.
Er wurde gekreuzigt.
In seinem Tod hat Gott
die Macht des Bösen gebrochen
und uns zur Liebe befreit.
Mitten unter uns ist er gegenwärtig
und ruft uns auf seinen Weg.

Wir glauben an Gottes Geist,
Weisheit von Gott,
die wirkt, wo sie will.
Sie gibt Kraft zur Versöhnung
und schenkt Hoffnung,
die auch der Tod nicht zerstört.

In der Gemeinschaft der Glaubenden
werden wir zu Schwestern und Brüdern,
die nach Gerechtigkeit suchen.

Wir erwarten Gottes Reich. Amen.


Ich glaube an den Heiligen Geist
(P. Karl Rahner SJ)

Ich glaube an den Heiligen Geist.

Ich glaube,
dass er meine Vorurteile abbauen kann.
Ich glaube,
dass er meine Gewohnheiten ändern kann.
Ich glaube,
dass er meine Gleichgültigkeit überwinden kann.
Ich glaube,
dass er mir Fantasie zur Liebe geben kann.
Ich glaube,
dass er mir Warnung vor dem Bösen geben kann.
Ich glaube,
dass er mir Mut für das Gute geben kann.
Ich glaube,
dass er meine Traurigkeit besiegen kann.
Ich glaube,
dass er mir Liebe zu Gottes Wort geben kann.
Ich glaube,
dass er mir Minderwertigkeitsgefühle nehmen kann.
Ich glaube,
dass er mir Kraft in meinem Leiden geben kann.
Ich glaube,
dass er mir einen Bruder an die Seite geben kann.
Ich glaube,
dass er mein Wesen durchdringen kann.

Ich glaube,
weil ich bete.


Ich glaube an Gott, die Kraft
(Unbekannt)

Ich glaube an Gott,
die Kraft,
die uns wie am ersten Schöpfungstag ins Leben ruft.

Und an Jesus Christus,
das Gotteskind,
von Maria zur Welt gebracht.
Das gottbegabte Menschenkind
hat mit Brüdern und Schwestern gelebt,
sie geheilt und aufgerichtet,
doch gelitten unter den Menschen,
die an das Gesetz des Todes glaubten.
Ist hineingegangen in die Mitte des Todes,
wurde von Menschen in ein Grab getragen,
von Gott neu ins Leben gerufen.
Er sitzt an der Seite der Ohnmächtigen,
denen Gott Macht verleiht.
Von dort kommt die Botschaft zum Leben
an die Lebenden und die Toten.

Ich glaube,
dass Gottes Geist lebendig macht,
zur Liebe befähigt,
zur Vergebung ruft,
zur Wachsamkeit drängt

und zum Leben auffordert,
ewig. Amen.


Ich glaube an Gott
(Glaubensbekenntnis der Pfarrgemeinde St. Georgen an der Gusen)

Ich glaube an Gott,
der mich nach seinem Bild einzigartig erschaffen hat,
der in Jesus Christus Mensch geworden ist,
der sich mir zuwendet und mich sorgend begleitet
in frohen und in leidvollen Stunden
wie ein zärtlicher Vater und eine liebevolle Mutter.

Ich glaube an Gott,
der die Menschen als Mann und Frau gleich an Würde und Wert erschaffen hat. Ich glaube an Gott, der mir im Nächsten begegnet,
in allen gelungenen menschlichen Beziehungen,
aber auch dort, wo mich Schwierigkeiten herausfordern.

Ich glaube an Gott,
der meine Enge aufbricht,
der Licht in mein Dunkel bringt,
der mich in meiner Unvollkommenheit und in meinem Scheitern
bedingungslos annimmt und mich rettet aus der Bedrängnis.

Ich glaube an Gott,
der mir ein erfülltes Leben zugedacht hat,
das ich zur Entfaltung bringen darf.

Ich glaube an Gott,
der im Heiligen Geist gegenwärtig ist
und in mir den Glauben lebendig macht.
Er gibt mir Kraft, mutig neue Wege zu gehen
und so mein Leben zu verwirklichen.

Ich glaube an Gott,
der Kirche als vielfältige Gemeinschaft gestiftet hat,
deren Mitte und Einheit Jesus Christus ist.

Ich glaube, dass wir gesandt sind,
im Alltag aus dem Geiste Jesu zu leben.

Ich glaube, dass wir gerufen sind,
mit Gottes Schöpfung verantwortungsvoll umzugehen,
unser Gespür für soziale und wirtschaftliche Ungerechtigkeiten
zu entwickeln und mutig für Gerechtigkeit, Menschenwürde
und Freiheit einzutreten.

Ich glaube, dass wir gerufen sind,
uns unermüdlich für einen friedlichen Umgang
mit Konflikten einzusetzen
sowie Vorurteile und Misstrauen gegenüber Fremden
und Ausgegrenzten abzubauen
und ihnen in einer Haltung von Achtung
und Solidarität zu begegnen.

Ich glaube an Gott,
der mir im täglichen Leben Auferstehung möglich macht
und mein Leben am Ende meiner Tage
zu seiner Vollendung führt.


Glaubensbekenntnis von Willi Massa
(Willi Massa, Neumühle im Saarland, 1999)

Ich glaube an den einen Schöpfer, die ewige Liebe,
die immer vergibt, was je geschieht,
die mit mir fühlt und mich führt.

Ich vertraue den unsichtbaren und sichtbaren Helfern,
die sie geschaffen,
uns zu führen und zu stärken.

Ich glaube an Jesus, den Geisterfüllten
aus dem Herzen des Ur-Vaters
geboren von der Mutter Maria;
und an seine Botschaft vom Leben aus Gott;
an seine unsichtbare Gegenwart mitten in uns,
wirkend dass wir ihm ähnlich werden.

Ich glaube an die göttliche Kraft,
die alles verwandelt und erneut,
den Geist des Lebens,
der aus dem offenen Herzen Christi
in seinen Leib der Menschheit strömt.

Ich glaube an die Macht des Gebetes,
an die Vereinigung aller in der Liebe des Ur-Einen,
der sich offenbart den Völkern,
an das Erwachen aller zum göttlichen Leben
im strahlenden Licht, das nie vergeht.

Amen.


Ich glaube an Jesus Christus

Ich glaube an Jesus Christus,
Sohn des Lebens, Bruder der Menschen,
Erstgeborener aller Schöpfung,
der uns an unsere Geschwister erinnert:
die Bäume und die Vögel des Himmels, Schwester Wasser und Bruder Feuer.
Er verbindet uns mit allem, was lebt
auf unserem kleinen Planeten Erde.

Ich glaube an Jesus, den Sohn des Lebens,
das uns geschenkt wird, damit wir es weiter verschenken.
Er hat die Kranken geheilt und die Traurigen,
er hat die Hungrigen gespeist und die Verzweifelten.
Ein Mitarbeiter der Schöpfung,
die weitergeht an jedem Tag
in unserer Arbeit,
wenn wir unsere Heimat vor der Plünderung schützen,
unsern kleinen Planeten Erde.

Ich glaube an Jesus,
Sohn des Lebens und einer armen Mutter,
politischer Gefangener unter Pontius Pilatus,
zu Tode gefoltert auch heute
in den Polizeikellern, Lagern und Kriegen,
die wir noch immer dulden
auf unserem kleinen Planeten Erde.

Ich glaube an Jesus,
den Erstgeborenen aus dem Tode.
Sie konnten ihn nicht fertigmachen.
Er ist von den Toten auferstanden.
Er verbindet uns mit den Toten vor uns,
um die wir trauern,
und den Toten neben uns,
die wir nicht gerettet haben.
Sie alle sind unsere Schwestern und Brüder
auf dem kleinen Planeten Erde.

Ich glaube an Jesus Christus,
Kind des Lebens,
eine Schwester für alle Menschen,
die Wahrheit, die uns frei machen wird
von dem Zwang auszubeuten
und aus dem Tode Profit zu schlagen.
In Christus spüren wir den Geist des Lebens
in einer todessüchtigen Welt.
Wir stehen auf, mit ihm zu kämpfen,
zu leiden und unser Leben zu geben,
bis Gott sei alles in allem
auf unsern kleinen Planeten Erde.



Glaubensbekenntnis einer christlichen Basisgemeinde
(Basisgemeinde Baden-Rauheneck bei Wien)

Ich glaube an den einen, gütigen Gott,
den Ursprung allen Seins,
der in mir ist und mich umgibt.
Der mich bei meinem Namen gerufen hat,
der unendlich viel Geborgenheit schenkt
und mich bedingungslos liebt.

Ich glaube an Jesus Christus, den Juden aus Nazareth,
der mir Bruder und Wegweiser zu Gott ist
und dem ich nachfolgen möchte.
Der die Liebe über das Gesetz stellte,
der radikal und unbequem war
und mit der Kraft des Glaubens
körperliche und seelische Wunden heilte.

Ich glaube an den Heiligen Geist,
der mich erst fähig macht,
Gottes Zeichen zu sehen
und seinen Willen zu erkennen.
Der überall dort zu spüren ist,
wo Menschen einander ohne Vorurteile begegnen
und miteinander behutsam umgehen.

Ich glaube an eine Kirche, die viel größer ist,
als wir sie begreifen können.
Die alle Religionen und Glaubensströmungen umschließt
und zu der alle Menschen gehören, die Gott suchen,
und sei es manchmal auch auf Um- oder Irrwegen.

Ich bekenne mich zu der christlichen Kirche,
in der ich in einer Gemeinde
gemeinsam mit meinen Schwestern und Brüdern
am Reich Gottes mitbauen darf.

Ich glaube an ein Leben nach dem Tod,
von dem ich mir kein Bild machen kann und will.
Von dem ich aber weiß,
dass dort jede Sehnsucht gestillt wird
und Unterdrückung, Grausamkeit und Angst,
Einsamkeit, Unsicherheit und Zweifel
keinen Platz haben werden.

Amen.


Glaube an den Gott der Liebe
(Helmut Rohner)

Ich glaube an den Gott der Liebe.
Ich glaube an den Gott, der die Liebe selber ist.
Ich glaube an Gott, den Ursprung aller echten Liebe.
Ich glaube an die Liebe Gottes zu mir.
Ich glaube an die Liebe Gottes zu allen Menschen.
Ich glaube daran, dass jedes Kind ein Kind Gottes ist.
Ich glaube daran, dass jeder Mann ein Sohn und jede Frau eine Tochter Gottes ist.
Ich glaube, dass alle Behinderten, Kranken, Alten
in den Augen Gottes sehr wertvoll sind.
Ich glaube, dass Menschen, auch wenn sie noch so tief fallen,
letztlich nur in die Hände eines gütigen und barmherzigen Gottes fallen.
Ich glaube daran, das Gott alle seine Geschöpfe liebt.
Ich glaube, dass die Liebe Gottes die ganze Erde,
alle Völker, Kulturen und Religionen, ja den ganzen Kosmos umfasst.
Ich glaube, dass Gott die Entwicklung der Menschheit, der Erde, des Kosmos
mit seiner Liebe begleitet
und einmal zu einem heilsamen, guten Ende führt.
Amen.


Glaubensbekenntnis von Dietrich Bonhoeffer

Ich glaube,
dass Gott aus allem,
auch dem Bösesten,
Gutes entstehen lassen kann und will.
Dafür braucht er Menschen,
die sich alle Dinge
zum Besten dienen lassen.

Ich glaube,
dass Gott in jeder Notlage
so viel Widerstandskraft geben will,
wie wir brauchen.
Aber er gibt sie nicht im voraus,
damit wir uns nicht auf uns selbst,
sondern allein auf ihn verlassen.

In solchem Glauben
müsste alle Angst vor der Zukunft
überwunden sein.

Ich glaube,
dass auch unsere Fehler und Irrtümer
nicht vergeblich sind,
und dass es Gott nicht schwerer ist,
mit ihnen fertig zu werden,
als mit unsern vermeintlichen Guttaten.

Ich glaube,
dass Gott kein zeitloses Fatum ist,
sondern dass er auf aufrichtige Gebete
und verantwortliche Taten
wartet und antwortet.


Unser Glaubensbekenntnis
(Gemeinschaftsarbeit der Klasse 9 in Götzis / Vorarlberg)

Ich glaube an Gott.
Ich glaube, dass Gott jeden Menschen annimmt, wie er ist.
Ich glaube, dass Gott immer für mich da ist und mir hilft.
Bei ihm suche ich Zuflucht, ihm kann ich vertrauen.
Ich glaube, dass er mich hört, wenn ich mit ihm rede.
Er bewahrt mich vor dem Bösen und zeigt mir den richtigen Weg.

Ich glaube, dass Gott uns in Jesus ein Vorbild gegeben hat.
Er hat die Menschen von ihren Sünden befreit,
er ist der Erlöser der Welt.
Durch Jesus können wir Gott begegnen.

Ich glaube, dass der Heilige Geist überall dort wirkt,
wo Menschen einander vertrauen, wo sie sich verstehen und lieben,
wo Frieden zwischen den Völkern herrscht.
Ich glaube an das Gute im Menschen,
auch wenn man es nicht immer sieht.
Ich glaube, dass das Leben mit dem Tod nicht einfach vorbei ist,
sondern dass Gott uns ewiges Glück schenken kann.


Ich glaube
(nach Mein Credo von Kardinal G.Bevilacqua in Salmi dell’uomo d’oggi)

Ich glaube an Gott,
den Urheber allen Lebens.

Und ich glaube an den Menschen,
der Gottes Ebenbild ist.

Ich glaube an die Menschen,
an ihr Denken und Fühlen,
an ihre schöpferische Kraft,
die aus ihnen gemacht hat, was sie jetzt sind;
und aus ihnen noch viel Größeres machen kann.

Ich glaube an das Leben,
das mit Freude und Leid, Angst und Hoffnung gewürzt ist.
Es ist nicht ein vergängliches Darlehen in den Händen des Todes,
es ist eine endgültige Gabe.

Ich glaube an das Leben,
das eine unbegrenzte Möglichkeit ist,
zu wachsen und sich zu vollenden.

Ich glaube an das Leben,
an den Glanz jeder Station,
            jeder Etappe,
            jeder Morgenröte,
            jeden Sonnenuntergangs,
            jeden Gesanges,
            jeden Sonnenstrahls.

Ich glaube an die Möglichkeit
einer großen menschlichen Familie,
wie Christus sie wünscht:
in der alle Gaben der Erde
und alle Gaben des Geistes
mit friedlichen Händen ausgetauscht werden.

Ich glaube an mich selbst,
an die Fähigkeit, die mir Gott gegeben hat,
die größte aller Freuden erleben zu können,
dass ich geben und mich hingeben kann.
Amen.


Glaubensbekenntnis nach Dorothee Sölle

Ich glaube an Gott, / der die Welt nicht fertig geschaffen hat /
wie ein Ding, das immer so bleiben muss.
Ich glaube an Gott, / der den Widerspruch des Lebendigen will /
und die Veränderung aller Zustände / durch unsere Arbeit und Politik.

Ich glaube an Jesus Christus, / der recht hatte, /
als er genau so wie wir / an der Veränderung der Zustände arbeitete /
und darüber zugrunde ging. /
Ich glaube an Jesus Christus, / der aufersteht in unser Leben, /
dass wir frei werden von Angst und Hass / und seine Revolution weiter treiben.

Ich glaube an den Geist, / an die Gemeinschaft aller Völker /
und unsere Verantwortung für das, / was aus unserer Erde wird. /
Ich glaube an den gerechten Frieden, /
an die Möglichkeit eines sinnvollen Lebens / für alle Menschen./
Ich glaube an die Zukunft dieser Welt Gottes und des Menschen.
Amen.


Glaubensbekenntnis einer Frau
(von Rachel Wahlberg)

Ich glaube an Gott, der Frau und Mann nach seinem eigenen Bild schuf,
der die Welt schuf und beiden Geschlechtern Herrschaft über die Erde gab.

Ich glaube an Jesus, Gottes Kind,
erwählt von Gott, geboren von einer Frau Maria,
der Frauen zuhörte und sie liebte, der in ihren Häusern war,
der über das Reich Gottes mit ihnen sprach,
der Jüngerinnen hatte, die ihm nachfolgten und ihn unterstützten.

Ich glaube an Jesus, der mit einer Frau am Brunnen über Theologie sprach
und ihr zuerst anvertraute, dass er der Messias ist,
so dass sie hinging und der Stadt die große Neuigkeit brachte.

Ich glaube an Jesus, der sich salben ließ von einer Frau in Simons Haus,
der die männlichen Gäste zurechtwies, die sich darüber empörten.

Ich glaube an Jesus, der sagte,
dass man an diese Frau und ihre Tat denken wird als einen Dienst an Jesus.

Ich glaube an Jesus, der kühn handelte,
das Blut-Tabu der damaligen Zeit aufhob
und das mutige Weib heilte, das ihn berührte.

Ich glaube an Jesus, der eine Frau am Sabbat heilte,
weil sie ein Mensch war.

Ich glaube an Jesus, der von Gott sprach als von einer Frau,
die einen verlorenen Groschen sucht,
als von einer Frau, die fegte, um das Verlorene zu suchen.

Ich glaube an Jesus, der von sich sprach als einer Glucke,
die ihre Küken unter ihren Flügeln versammeln will.

Ich glaube an Jesus, der zuerst Maria Magdalena erschien
und sie mit der explosiven Botschaft aussandte:
Gehe und sage es den andern.

Ich glaube an die Ganzheit des Erlösers,
in dem es weder Juden noch Griechen,
weder Sklaven noch Freie, weder Mann noch Frau gibt.
Denn wir sind alle eins in seiner Erlösung.

Ich glaube an den Heiligen Geist,
der sich über den Wassern der Schöpfung und über der Erde bewegt.

Ich glaube an den Heiligen Geist, den weiblichen Geist Gottes,
der wie eine Henne uns geschaffen hat und das Leben geschenkt hat
und uns mit seinen Flügeln bedeckt.


Glaubensbekenntnis
(Julia und Meinrad Schumacher mit der altkatholischen Gemeinde in Innsbruck)

Ich glaube an dich, GOTT, unfassbares Geheimnis,
Urgrund allen Seins,
Gott Sarahs und Abrahams,
Jahwe, Allah.
Mütterlich - väterlich trägst du deine Schöpfung:
Tiere und Menschen, Blumen und Sterne.

Und an dich, JESUS, Sohn Mirjams,
Zimmermann aus Nazareth - heilkräftiger Künder des Gottesreiches,
Anwalt der Armen, Freund der Ausgestoßenen,
Fürsprecher der Kinder.
Du bist CHRISTUS - der Gesalbte,
EMMANUEL - Gott mit uns,
Gottes WORT an die Menschheit.
Verraten, angeklagt, verurteilt, gekreuzigt unter Pontius Pilatus.
In der Gemeinde lebst du als der Auferstandene -
uns nahe im Wort der Schrift, in Brot und Wein.
Du wirst wieder kommen und Recht schaffen.

Und an dich, Gottes WIRKENDE KRAFT,
die als Sturm oder sanfter Hauch uns bewegt, tröstet und leitet.
Ich bekenne mich zur Gemeinschaft der Christen.
Ich bin bereit, zu vergeben und Vergebung zu empfangen.
Ich erwarte die Vollendung der Welt und Leben aus Gottes Fülle.
Amen - so sei es.


Glaubensbekenntnis

Wir glauben an Gott, den Vater,
den Schöpfer der Welt,
der uns geschaffen hat als Mann und Frau;
der uns in die Freiheit stellt,
Leben zu erhalten, Frieden zu fördern;
Sorge zu tragen für den Bestand der Erde,
dass die Menschen dieser Welt zusammen gehören
in Gleichheit und Gerechtigkeit.

Wir glauben an Jesus Christus,
unsern Herrn und Bruder,
geboren als Mensch in Israel von seiner Mutter Maria;
erwählt, mit seinem Leben Gottes Nähe zu bezeugen.
Er verkündete den Armen die Parteinahme Gottes,
den Gefangenen Freiheit,
den Blinden, dass sie sehen,
den Unterdrückten Befreiung.
Er litt, wurde gefoltert und getötet am Kreuz
von den Mächtigen unter Pontius Pilatus.
Auferweckt zum Leben und zur Hoffnung für alle.
Er befreit und eint uns weltweit
ohne Rücksicht auf Entfernung,
inmitten kultureller, religiöser und politischer Verschiedenheit
und entgegen aller Trennung
miteinander und füreinander zu leben.
Er ruft uns zum dienenden Zeugnis.

Wir glauben an den heiligen Geist,
die Kraft des neuen Lebens in Christus,
der auch uns reich macht mit Mannigfaltigkeit in Einheit,
der uns sendet mit dem Ziel,
alle Menschen in neuer Gemeinschaft zusammen zu bringen
durch ihn selbst,
den in Vielfalt einen Gott,
Vater, Sohn und heiliger Geist.
Amen.


Credo von Dorothee Sölle

Ich glaube an Gott,
der die Welt nicht fertig geschaffen hat,
wie ein Ding, das immer so bleiben muss,
der nicht nach ewigen Gesetzen regiert,
die unabänderlich gelten;
nicht nach natürlichen Ordnungen
von Armen und Reichen,
Sachverständigen und Uninformierten,
Herrschenden und Ausgelieferten.

Ich glaube an Gott,
der den Widerspruch des Lebendigen will
und die Veränderung aller Zustände
durch unsere Arbeit, durch unsere Politik.

Ich glaube an Jesus Christus,
der recht hatte, als er
„ein einzelner, der nichts machen kann“
genau wie wir
an der Veränderung aller Zustände
arbeitete und daran zugrunde ging.
An ihm messend erkenne ich,
wie unsere Intelligenz verkrüppelt,
unsere Phantasie erstickt,
unsere Anstrengung vertan ist,
weil wir nicht leben wie er lebte.

Jeden Tag habe ich Angst,
dass er umsonst gestorben ist,
weil er in unsern Kirchen verscharrt ist,
weil wir seine Revolution verraten haben
in Gehorsam und Angst
vor den Behörden.

Ich glaube an Jesus Christus,
der aufersteht in unser Leben,
dass wir frei werden
von Angst und Hass
und seine Revolution weitertreiben
auf sein Reich hin.

Ich glaube an den Geist,
der mit Jesus Christus
in die Welt gekommen ist;
an die Gemeinschaft aller Völker
und unsere Verantwortung für das,
was aus unserer Erde wird:
ein Tal voll Jammer, Hunger und Gewalt
oder die Stadt Gottes.
Ich glaube an den gerechten Frieden,
der herstellbar ist;
an die Möglichkeit
eines sinnvollen Lebens
für alle Menschen;
an die Zukunft
dieser Welt Gottes